Werke
Korbinian Vogt · Loreen Hinz
Staging of the Female Body
Die Doppelausstellung „Staging of the Female Body“ präsentiert in 24 limitierten FineArt Prints die fotografischen Positionen von Loreen Hinz und Korbinian Vogt, die sich beide der Inszenierung des weiblichen Körpers widmen.
02.05.2017 – 13.06.2017
Am 02.05. findet ab 19 Uhr in den Räumen der Galerie die Vernissage statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Korbinian Vogt ist anwesend.
Folgende Werke sind in der Ausstellung zu sehen:
Staging of the Female Body
Neue Leipziger Schule – seit den 1990er Jahren wird dieser Verabredungsbegriff ausschließlich auf die figurative Malerei angewendet, während mit gutem Recht auch die fotografischen Künste, und hier besonders das Werk der Leipziger Fotografin Loreen Hinz (geb. 1983) zu integrieren wären: Hinz vereint figurative Darstellung mit experimenteller Verfremdung und generiert damit surreal anmutende Interpretationen des Ausgangsmaterials. Beispielhaft dafür steht die Serie „Iconoclast“ (2016) aus beidseitig gescannten Folienbildern, deren Motive – Porträts weiblicher Models – mit expressiven Übermalungen versehen sind, sodass ursprüngliche und neue Bildwirkung als Widerstreit unterschiedlicher ästhetischer Konzepte wahrgenommen werden. Entstanden aus der Inspiration durch das Atelier der ebenfalls in Leipzig wohnenden Künstlerin Anija Seedler, verbindet die Strecke „Madame Seedler“ (2016) dagegen Aspekte moderner Modefotografie mit künstlerischen Anleihen an altdeutsche Malerei von Meistern wie Lucas Cranach oder Hans Baldung Grien. Die Symbiose von moderner Malerei Leipziger Studenten und dem menschlichen Individuum bildet einen Höhepunkt im Schaffen der Künstlerin.
Korbinian Vogt (geb. 1995) aus München gehört zu den bemerkenswertesten Erscheinungen der jungen deutschen Fotografie. Völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass der weibliche Akt in der Landschaft ab den 1960er Jahren in der Fotografie keine Rolle mehr spielte, da er als Inbegriff des heimattümelnden, faschistoid angehauchten Kitsches galt, der überdies ein traditionelles Rollenverhalten reflektierte, widmet sich Vogt genau diesem Thema, jedoch ohne jede soziokulturelle Implikation: Einzig die Elemente der Natur fühlen sich für ihn stimmig an; das Aufgehen des nackten weiblichen Körpers in ihr ist für Vogt ebenso selbstverständlich wie wohldurchdachte Bildkompositionen, die die Ästhetik des besonderen Moments festhalten. So erwandert er zusammen mit seinen Modellen die sorgsam ausgewählten Locations und fotografiert sie dann als Akte vor atemberaubenden Bergkulissen oder in unwirtlichen Eislandschaften. Die drängende Unabwendbarkeit dieser Motivik macht dabei deutlich, dass es letztlich virulente innere Bilder sind, die der Künstler visualisiert. Jene ästhetisch überhöhte Wahrheit der Darstellung verleiht seinen fotografischen Werken über Authentizität hinaus eine Magie, der sich der Betrachter nicht entziehen kann, sie „stemmen sich gegen das Verlorensein und öffnen uns dadurch eine visuelle Ebene voller kleiner Wunder. Seine Wunder – zwischen Selbstgespräch und Erzählungen“ (Olaf Unverzart). Große Beachtung fand sein 2016 publiziertes Fotobuch „Narrated Monologue“.