Biografie
Die in Leipzig lebende Künstlerin Loreen Hinz (* 1983) hat sich inzwischen als feste Größe innerhalb der internationalen Fashion & Beauty-Fotografie etabliert, ihre Arbeiten finden sich in zahlreichen Fotoblogs und auf den Websites renommierter Labels. Zu den ausbalancierten Bildkompositionen treten oftmals starke Licht– und Farbkontraste sowie das experimentelle Moment in Form von Bewegungsunschärfe der Kamera während der Aufnahme, Nachbearbeitungen werden nur gelegentlich vorgenommen. Das Ergebnis sind Aufnahmen anmutiger weiblicher Schönheiten, eingebunden in ein geheimnisvolles, diffuses Ambiente ohne eigentliche räumliche Definition, so dass in Verbindung mit unscharfen Konturen ein Eindruck von Entmaterialisierung und Transzendenz entsteht.
Auf dieser Basis führt Hinz die Fashion– und People-Fotografie jedoch auch wieder auf ihr genetisches Ausgangsmaterial zurück, die klassische Porträtmalerei des 16. bis 19. Jahrhunderts. Rückbezüge auf Alte Meister wie Tizian, Caravaggio oder Ingres sind bewusst kalkuliert, doch vermeidet es die Künstlerin bestimmte Gemälde zu wiederholen; stattdessen werden delikate Farbigkeit, Posen, Attribute und Unschärfe nur als entferntes Stilideal rezipiert und inszeniert, jedoch niemals auf unmittelbar repetitive Weise. So bleibt die formale Autonomie gewahrt, trotz stilistischer Nähe zu den Vorbildern; in Verbindung mit ihrer perfekten technischen Umsetzung entfaltet diese Werkgruppe eine überragende Bildwirkung und gelangt zu musealer Qualität.
Der Personalstil von Loreen Hinz wird jedoch nicht nur bei aufwändig inszenierten Studiosessions sondern auch bei spontaner Aktfotografie greifbar: Authentische Aufnahmen eines jungen Pärchens beim Liebesspiel („In Vivo“) schaffen mittels der eingebrachten Bewegungsunschärfe eine Distanz zwischen den Akteuren und dem Betrachter und entziehen es so einem allzu voyeuristischen Blick, zugleich aber reflektiert diese Unschärfe die reduzierte Wahrnehmung der Beteiligten während des Liebesakts, enthebt diesen in eine irreale Sphäre. Dazu tritt eine wohlüberlegte Komposition, die vollends einen Beitrag zur Kunstwürdigkeit dieser Darstellungen leistet. Eine weitere Serie, „Lepidoptera“, widmet sich dem Ballett, und auch hier gelingt es Loreen Hinz, das Thema ästhetisch aufzuladen, indem Bewegung und Dynamik ihren formalen Niederschlag in der Bildgestaltung gefunden haben.
Seit einem Beitrag über ihre Serie „InVivo“ auf der Website des deutschen art-magazins und einer Fotoausstellung einiger ihrer Werke durch Vogue Italia in Mailand ist Loreen Hinz als hochkarätige Fotokünstlerin anerkannt. Besonders ihr sensibler Umgang mit experimentellen Techniken und ihre an Porträtmalerei orientierten Gestaltungsprinzipien erheben ihre Bilder in den Rang eines überragenden sinnlichen Erlebnisses.
Curriculum Vitae
1983 | geboren in Großröhrsdorf, Lkr. Bautzen, Sachsen |
2005–2007 | Studium der Betriebswirtschaft, Staatliche Studienakademie Breitenbrunn; Diplom |
2009–2012 | Studiengang Kommunikationsdesign und experimentelle Fotografie, Fachhochschule Wismar; Diplom |
2012 | Freischaffende Fotografin und Künstlerin |
Loreen Hinz lebt und arbeitet in Leipzig | |
Ausstellungen (E = Einzelausstellung, G = Gruppenausstellung) |
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2018 | Kunstmesse „ART Bodensee“ (G), Dornbirn, repräsentiert von von Galerie Irrgang |
„Female Portraits“ (G), Widenmayer Rechtsanwälte, München, präsentiert von Ingo Seufert – Galerie für Fotografie der Gegenwart, München | |
„Gallery Weekend Berlin“ (G), präsentiert von Galerie Irrgang, Berlin | |
2017 | „Thisisit“ (E), Galerie Irrgang, Berlin |
Kunstmesse „ARTMUC“ (G), München; repräsentiert von Ingo Seufert – Galerie für Fotografie der Gegenwart, München | |
“Staging of the Female Body” (G), Ingo Seufert — Galerie für Fotografie der Gegenwart, München | |
„Gallery Weekend Berlin“ (G), präsentiert von Galerie Irrgang, Berlin | |
“Sony World Photography Awards” (G), Somerset House, London, UK | |
“untaggable” (G) und Talk mit Audi Italia und Vogue Italia, Palazzo Morando, Mailand, Italien | |
“Der Akt” (G), Galerie Irrgang, Leipzig | |
2016 | “wintercollective III” (G), Galerie Irrgang, Leipzig |
“Beyond Beauty” (E), Ingo Seufert — Galerie für Fotografie der Gegenwart, VIOlife, Luxemburg | |
“Photovogue Festival” (G) mit Vogue Italia, BASE, Mailand, Italien | |
“Melting Point” (G), Galerie Irrgang, Leipzig | |
“CAB — Contemporary Art Baden-Baden“ (G), Galerie Irrgang, Baden-Baden | |
2015 | “Kunsttüte” (G), Zone B, Berlin |
“White Cube” (G), Artville via Dockville, Hamburg | |
“45 Frames of Photovogue” (G), mit Vogue Italia, Leica Gallery, Mailand, Italien | |
(G) mit Electric Artcube im Taylor Wessing Haus, München | |
“Month of Photography Denver” (G), drei Ausstellungen, Denver, Colorado, USA | |
2014 | “Screenings” (G), GoSeeAward , Berlin, Paris, New York |
“Loreen Hinz” (E), Tabori, Leipzig | |
“London Life” (G), L A Noble Gallery, London, UK | |
“The Second’s Daze” (E), Ingo Seufert — Galerie für Fotografie der Gegenwart, München | |
“Clupea” (E), Galerie Erdmann Contemporary, Aargau, Schweiz | |
“A Process” (G), mit “Der Greif”-Magazin, Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg | |
2013 | “Intro 15” (G), Ingo Seufert Galerie für Fotografie der Gegenwart, München |
“The realism of Loretta Ha” (E), Projektor Hamburg | |
“A glimpse at Photovogue” (G), mit Vogue Italia, Galleria Carla Sozzani, Mailand | |
2012 | “Strangers” (E), Projektor Hamburg |
2010–2011 | “Neue Subjektivität” (G), mit Knut Wolfgang Maron und Studenten, Baumhaus Wismar |
Bibliografie – Auswahl |
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2016 | “Akt Now: Loreen Hinz”, art-magazin.de (23.3.2016) |
“‘The Realism of Elisa K’ – A Series of Works by Loreen Hinz”, FineArtSeen.com (7.3.2016) | |
“Niepcebook #01. Photographies Contemporaine”. Corridor Elephant, Paris 2016, S. 91–93 | |
2015 | “Fashion Photographers”, in: Brand Magazin (2015) S. 94–95 |
2014 | Christine: “Exclusive: Anouschka by Loreen Hinz”, c-heads.com (7.2.2014) |
“Loreen Hinz”, stamspy.com (4.2.2014) | |
2013 | JustPirez! Magazine, facebook.com (4.5.2013) |
“Loreen Hinz – Endless Summer: Fleurs du Mal”, in: Creem Magazine, Issue 08 (8.2013) S. 10–13, auch creemmag.tumblr.com (8.2013) | |
“Photographs by Loreen Hinz”, vogue.it (22.6.2013) | |
“Interview with photographer Loreen Hinz”, silksofine-blog.com (18.6.2013) | |
“Loreen Hinz”, in: Creem Magazine, Issue 07 (4.2013) S. 60–61 | |
“Hommage to Spring and Death”, in: Coco Magazine, Issue 014 (2013) S. 40–47, auch issuu.com/cocomagazine/ (3.2013) |
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“Loreen Hinz”, in: Developed Magazine, Issue Number One (2013) | |
“Loving J”, papercut.mag (25.2.2013) | |
2012 | “Akt Now: Loreen Hinz”, art-magazin.de (21.12.2012) |
“‘I dream in Winter, Summerdreams’ by Loreen Hinz”, c-heads.com (8.11.2012) | |
“Alina by Loreen Hinz for C-Heads Summer Issue #29”, c-heads.com (1.10.2012) | |
Emmi-Liia Sjöholm: “Uudet kuva ja kujeet”, cosmopolitan.fi (10.7.2012) | |
“Heads in clouds”, positive-magazine.com (28.6.2012) | |
“Gloria”, thepetfanclub.blogspot.no (5.6.2012) | |
“Gloria by Loreen Hinz”, c-heads.com (8.5.2012) | |
2012–2013 | Blog von Loreen Hinz: “Faces”, elle.de (4.2012–05.2013), auch ELLE 7 (2012) |
2012 | “Analog Film Love by Loreen Hinz”, c-heads.com (15.3.2012) |
Posts Tagged ‘Loreen Hinz’, smagazine.com (26.1.2012, 28.2.2012) | |
„Loreen Hinz, Germany“, photovogue.artandcommerce.com (2012) | |
2011 | “Interview mit Ausnahmetalent Loreen Hinz”, pregolifestyle.de (29.12.2011) |
Christine Guggenberger: „Loreen Hinz“, c-heads.com (13.12.2011) | |
Marit Beer: “Im Gespräch mit Loreen Hinz”, kwerfeldein.de (7.11.2011) |
Loreen Hinz
„In den Anfängen der Fotografie sah man dieses Medium als absolut wirklichkeitsgetreue Wiedergabe der Natur, man vertraute ihr mehr als dem eigenen Auge, da sie Details widerspiegelte, die dem menschlichen Auge beim bloßen Betrachten der Natur entgehen konnten. Ich jedoch nutze die Fotografie zum Erbauen neuer Wirklichkeiten, zum Narren des menschlichen Auges, zum Erstaunen des Betrachters. Durch den geschickten Einsatz von Licht, Zeit und kleinen Objekten vor der Linse entstehen Lichthaschereien, verwischte Momente und festgehaltene Bewegungen mit einer starken Affinität zur klassischen Malerei. Ansonsten halte ich es mit Max Ernst: ‚Bitte, meine Herren, Kunst hat mit Geschmack nichts zu tun, Kunst ist nicht da, daß man sie ‚schmecke‘.“ (Loreen Hinz)