Werke

salt-29.jpeg

Mag­da­lena Wos­inska: “JOHN BALDESSARI, WILL YOU CURATE MY SHOW?”

Nach Aus­stel­lun­gen in Los Ange­les und Lon­don prä­sen­tiert die bekannte US-amerikanische Wer­be­fo­to­gra­fin nun in Mün­chen 21 Arbei­ten aus ihrer Serie “Nudes”, in der sie sich als Akt in atem­be­rau­ben­den Land­schaf­ten selbst inszeniert.

28.05.2015 – 30.07.2015

Am 28.05. fin­det ab 19 Uhr in den Räu­men der Gale­rie die Ver­nis­sage statt, zu der alle Inter­es­sier­ten herz­lich ein­ge­la­den sind. Die Künst­le­rin ist anwesend.

Es besteht die Mög­lich­keit, ihr aktu­el­les Künst­ler­buch „The Expe­ri­ence Vol. 1“ zu erwer­ben und wäh­rend der Ver­nis­sage mit einer per­sön­li­chen Wid­mung ver­se­hen zu lassen.

Fol­gende Werke sind in der Aus­stel­lung zu sehen:

Mag­da­lena Wos­inska: “JOHN BALDESSARI …”

Der weib­li­che Akt als Thema der Kunst­ge­schichte ist so alt wie die Kunst selbst. Seine Ein­bin­dung in unter­schied­lichste iko­no­gra­phi­sche Sys­teme war mög­lich, weil die Nackt­heit in eine nar­ra­tive Funk­tio­na­li­sie­rung über­führt wurde, die den Eros als Bei­werk erschei­nen ließ, ihn gewis­ser­ma­ßen domes­ti­zierte und damit eine Basis für eine all­ge­meine gesell­schaft­li­che Akzep­tanz schuf. Umge­kehrt hat das offen­sicht­li­che Feh­len eines inhalt­lich legi­ti­mier­ten Kon­texts eine Ver­un­si­che­rung des Betrach­ters zur Folge, wobei weni­ger die Nackt­heit an sich Irri­ta­tio­nen aus­zu­lö­sen ver­mag, als die vom Betrach­ter an sich selbst gerich­tete Frage nach der Berech­ti­gung, einen „funk­ti­ons­lo­sen“ Akt guten Gewis­sens betrach­ten zu dür­fen.
Zu die­sem Dilemma hat die in Los Ange­les behei­ma­tete Wer­be­fo­to­gra­fin Mag­da­lena Wos­inska hin­sicht­lich ihrer Serie „Nudes“ klar Stel­lung bezo­gen: Allei­ni­ges Thema ihrer Akt­bil­der, für die sie sich in atem­be­rau­ben­den Land­schaf­ten selbst insze­niert, ist die Ver­knüp­fung des mensch­li­chen Ele­ments mit der Natur als Dar­stel­lun­gen zeit­lo­ser Schön­heit. Wäre das Modell – sie selbst – durch seine Beklei­dung einer bestimm­ten Her­kunft, sozia­len Schicht oder Gruppe zuzu­ord­nen, hätte dies eine Ablen­kung vom eigent­li­chen Bild­thema zur Folge. Abge­se­hen davon bereist Wos­inska die schöns­ten Plätze der Welt am liebs­ten ohne Beglei­tung, so dass sie in den meis­ten Fäl­len in der Wahl eines geeig­ne­ten Modells auf sich allein gestellt ist. Bemer­kens­wert erscheint vor allem die Ein­bin­dung des Land­schafts­raums: Ihm ant­wor­tet die Künst­le­rin durch eine bewusste phy­si­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit den ört­li­chen Gege­ben­hei­ten, so dass ein Dia­log zwi­schen Akt und Land­schaft ent­steht. Die Ein­brin­gung des Aktes lädt die Loca­tion gleich­sam ener­ge­tisch auf und trans­for­miert sie zu einem am Bild­ge­sche­hen aktiv teil­ha­ben­den Hand­lungs­raum.
Eine Aus­wahl ihrer Serie „Nudes“ hat die Künst­le­rin in ihrem inzwi­schen drit­ten Künst­ler­buch mit dem Titel „The Expe­ri­ence, Vol. 1“ ver­sam­melt, aus dem wie­derum 21 Bil­der für die Aus­stel­lung mit dem augen­zwin­kern­den Titel „John Bal­des­sari, Will You Curate My Show?“ zusam­men­ge­stellt wur­den. Nach gro­ßem Erfolg in Los Ange­les und Lon­don sind ihre Arbei­ten nun bis Ende Juli in der Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart in Mün­chen zu sehen.