Bio­gra­fie

Kor­bi­nian Vogt (geb. 1995) aus Mün­chen gehört zu den bemer­kens­wer­tes­ten Erschei­nun­gen der jun­gen deut­schen Foto­gra­fie. Völ­lig unbe­ein­druckt von der Tat­sa­che, dass der weib­li­che Akt in der Land­schaft ab den 1960er-Jahren in der Foto­gra­fie keine Rolle mehr spielte, da er als Inbe­griff des hei­mat­tü­meln­den, faschis­toid ange­hauch­ten Kit­sches galt, der über­dies ein tra­di­tio­nel­les Rol­len­ver­hal­ten reflek­tierte, wid­met sich Vogt genau die­sem Thema, jedoch ohne jede sozio­kul­tu­relle Impli­ka­tion: Ein­zig die Ele­mente der Natur füh­len sich für ihn stim­mig an, das Auf­ge­hen des nack­ten Kör­pers in ihnen ist für Kor­bi­nian Vogt selbst­ver­ständ­lich, ebenso wie wohl­durch­dachte Bild­kom­po­si­tio­nen, die die Ästhe­tik des beson­de­ren Moments fest­hal­ten. So erwan­dert er zusam­men mit sei­nen weib­li­chen Model­len die sorg­sam aus­ge­wähl­ten, zumeist nor­di­schen Loca­ti­ons und foto­gra­fiert sie dann als Akte vor atem­be­rau­ben­den Berg­ku­lis­sen oder in unwirt­li­chen Eis­land­schaf­ten.
Die drän­gende Unab­wend­bar­keit die­ser Moti­vik macht dabei deut­lich, dass es letzt­lich viru­lente innere Bil­der sind, die der Künst­ler visua­li­siert. Jene ästhe­tisch über­höhte Wahr­heit der Dar­stel­lung ver­leiht sei­nen foto­gra­fi­schen Wer­ken über Authen­ti­zi­tät hin­aus eine Magie, der sich der Betrach­ter nicht ent­zie­hen kann, sie „stem­men sich gegen das Ver­lo­ren­sein und öff­nen uns dadurch eine visu­elle Ebene vol­ler klei­ner Wun­der. Seine Wun­der – zwi­schen Selbst­ge­spräch und Erzäh­lun­gen“ (Olaf Unverzart).

Cur­ri­cu­lum Vitae
1995 gebo­ren in Mün­chen. Die Eltern arbei­ten in der Filmbranche
2011–2014 Kame­raa­siss­tenz für Rudolf Gilk, Baye­ri­scher Rundfunk
2014– erste eigene Fotoprojekte
2014–2015 Fotoas­sis­tenz bei Olaf Unverz­art, München
Kor­bi­nian Vogt lebt und arbei­tet in München
Aus­stel­lun­gen (G = Gruppenausstellung)
2019 “6 Voices” (G), Ingo Seu­fert — Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart, Mün­chen
2018 Kunst­messe ARTMUC (G), Mün­chen; reprä­sen­tiert von Ingo Seu­fert – Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart, München
„Ero­tic Art Exhi­bi­tion“ (G),Copeland Gal­lery / Bus­sey Bil­dings, London
2017 „Photo Vogue Fes­ti­val“ (G), Base Milano, Mailand
„A World of my Own“ (G), Ingo Seu­fert – Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart, München
„Sta­ging of the Female Body“ (G), Ingo Seu­fert – Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart, München
„vin­cent litt­le­hat . per­spec­tives“ (G), Ingo Seu­fert – Gale­rie für Foto­gra­fie der Gegen­wart, München
2016 „Junge Kunst – Inter­na­tio­nal – Divers – Dis­kur­siv“ (G), Offe­nes Haus Ober­wart, Ober­wart, Österreich
„Mün­chen am Rand“ (G), Far­ben­la­den, Fei­er­werk e. V., München
2015 „10 im Qua­drat“ (G), Far­ben­la­den, Fei­er­werk e. V., München
Biblio­gra­phie
2021 Giulia Guido: „Kor­bi­nian Vogt, the con­nec­tion of human and nature“, collater.al/ (1.2020)
„Des­nu­dos femeni­nos en com­u­nión con la natu­ra­leza en las foto­grafías de Kor­bi­nian Vogt“, culturainquieta.com/ (18.1.2021)
2020 Chris­tine Gug­gen­ber­ger: „A series about the con­nec­tion of human and nature“, c-heads.com/ (14.6.2020)
„Love: Adding to the Land­scape“, smagazine.com/stories/love/ (10.6.2020)
„Kor­bi­nian Vogt“, loeildelaphotographie.com/ (30.5.2020)
2019 AIR Maga­zine, Issue I, Bar­ce­lona 2019, Cover und S. 45–62; airmag.co.uk/shop
Pre­ci­pice Maga­zine, Issue I, New York 2019, Cover; precipicemag.com/shop
„Kor­bi­nian Vogt – Green­land“, vogue.it/en/photovogue/portfolio/?id=77046&refresh_ce= (2.7.2019)
2018 Anna-Elena Kne­rich: „Neu­land: Kor­bi­nian Vogt“, jungeleute.sueddeutsche.de/tag/p-magazine/ (9.1.2018)
2017 THE OPÉRA Vol. VI, Ber­lin 2017
P MAGAZINE Nº5, San Pedro Garza Gar­cía 2017
„Nort­hern Beauty. Pho­to­gra­phy by Kor­bi­nian Vogt“, cap74024.com/northern-beauty/ (2017)
„Frost – Kor­bi­nian Vogt“, sticksandstonesagency.com/frost-korbinian-vogt/ (12.2017)
„Kor­bi­nian Vogt / Lofo­ten“, ignant.com/submissions/korbinian-vogt-lofoten/ (1.3.2017)
Vale­rie Prä­kelt: „Jede Auf­nahme ein Etap­pen­sieg“, sueddeutsche.de/muenchen/ (15.1.17)
2016 Nico­las Simo­neau: „Nor­way by Kor­bi­nian Vogt“, kaltblut-magazine.com/norway-by-korbinian-vogt/ (30.10.16)
„Nude Art And Land­scape by Kor­bi­nian Vogt“, theartbo.com/all-stories/2016/10/28/nude-art-and-landscape-by-korbinian-vogt (28.10.2016)
„Kor­bi­nian Vogt ‚Rene­wed Memo­ries‘“, aserica.com/featuring/korbinian-vogt-renewed-memories/ (2016)
„Port­fo­lio Kor­bi­nian Vogt“, vogue.it/en/photovogue/portfolio/?id=77046%2
2015 „Fra­gen über Fra­gen – Kor­bi­nian Vogt“, jungeleute.sueddeutsche.de/ (12.5.2015)
Videobei­träge
2017 Videobei­trag über den Künst­ler für das TV-Magazin „Hei­matrau­schen“ des Baye­ri­schen Rund­funks, 2017
Publi­ka­tio­nen
2016 „Nar­ra­ted Mono­lo­gue“, Mün­chen 2016
Web­site
http://www.korbinianvogt.com

Kor­bi­nian Vogt

Zur Akt-Fotografie, beson­ders in der Natur, bin ich gekom­men, da ich per­sön­lich das Gefühl habe, dass es immer weni­ger Land­schaf­ten gibt, die wirk­lich unbe­rührt sind, und dass die Men­schen die Natur nicht wirk­lich wahr­neh­men, wenn nicht ein Ele­ment darin ist, dass sie schon irgend­wie gese­hen haben. Nackt­heit ist für mich etwas Natür­li­ches. Ich finde, dass der Mensch vor allem ohne Klei­dung wirk­lich die Per­son ist, die er ist. Man kann sich nicht ver­ste­cken hin­ter den Klei­dern. Ich finde, dass genau das etwas ist, was irgend­wie gezeigt wer­den muss, den Men­schen sel­ber – ohne diese gan­zen Ver­steck­spiele.“ (Inter­view im Videobei­trag für das TV-Magazin „Hei­matrau­schen“ des Baye­ri­schen Rund­funks, 2017)