Werke

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UNDRESSED

Die Aus­stel­lung prä­sen­tiert 23 Arbei­ten von acht Künst­lern zum Bild­su­jet des weib­li­chen Aktes. Dabei ist der Betrach­ter auf­ge­for­dert zu erkun­den, wel­cher Modi sich die hier ver­sam­mel­ten Posi­tio­nen bedie­nen, um den über die bloße Dar­stel­lung eines unbe­klei­de­ten Kör­pers hin­aus­ge­hen­den Kunst­an­spruch zu recht­fer­ti­gen. Neben den bereits in frü­he­ren Aus­stel­lun­gen gezeig­ten Fine Art Prints gibt es auch vier neue Werke zu ent­de­cken.

06.10.2021 – 23.10.2021

Am 06.10. fin­det ab 19 Uhr in den Räu­men der Gale­rie die Ver­nis­sage statt, zu der alle Inter­es­sier­ten herz­lich ein­ge­la­den sind. Wir bit­ten um Ein­hal­tung der 3G-Regel. Die Künst­ler Josef Karl und Kor­bi­nian Vogt sind anwesend.

Fol­gende Werke sind in der Aus­stel­lung zu sehen:

UNDRESSED

Der Titel der Aus­stel­lung UNDRESSED for­dert den Betrach­ter auf zu erkun­den, wel­cher Modi sich die hier ver­sam­mel­ten Posi­tio­nen bedie­nen, um den über die bloße Dar­stel­lung eines unbe­klei­de­ten Kör­pers hin­aus­ge­hen­den Kunst­an­spruch zu recht­fer­ti­gen – denn „aus­ge­zo­gen“ sind zwar alle Akte, gleich­sam ihre Vor­aus­set­zung, jedoch „nur aus­ge­zo­gen“ kann allen­falls ana­to­misch oder ero­tisch moti­vier­tes Inter­esse bean­spru­chen.
Die 23 Arbei­ten die­ser Aus­stel­lung nähern sich dem weib­li­chen Akt auf höchst dif­fe­ren­zierte Weise:
Alexa Meade inter­pre­tiert den Kör­per des Models mit male­ri­schen Mit­teln auf die­sem selbst, über­springt quasi die Zwi­schen­stufe der Lein­wand, und ver­ewigt das Ergeb­nis im foto­gra­fi­schen Bild, das durch ihre spe­zi­elle Mal­tech­nik wie ein zwei­di­men­sio­na­les Gemälde erscheint. Für das zusam­men mit Schau­spie­le­rin und Akti­ons­künst­le­rin Sheila Vand 2012 rea­li­sierte MILK-Projekt wurde als Bild­raum jedoch Milch gewählt, wodurch sich die Farb­pig­mente an der Grenze zwi­schen Kör­per­kon­tur und Flüs­sig­keit ablö­sen und eine exakte Grenz­zie­hung der Bild­ebe­nen kaum mehr mög­lich erscheint.
Die Akt­fo­to­gra­fien von Josef Karl zeich­nen sich häu­fig durch pro­vo­ka­tive Posen der Modelle aus, doch ver­wei­sen die Insze­nie­run­gen, die stets in enger Koope­ra­tion mit den Dar­ge­stell­ten ent­ste­hen, auf deren teils pro­ble­ma­ti­sche Lebens­wege, ange­rei­chert durch amt­li­che Doku­mente oder per­sön­li­che DNA, wodurch der Künst­ler „die Ein­zig­ar­tig­keit und Authen­ti­zi­tät jedes Men­schen […] unter­strei­chen“ möchte.
Sowohl bei Mag­da­lena Wos­inska als auch bei Kor­bi­nian Vogt steht die Insze­nie­rung des Kör­pers – bei Mag­da­lena Wos­inska: ihres eige­nen Kör­pers – in der freien Natur im Vor­der­grund. Wäh­rend es jedoch Vogt um die Visua­li­sie­rung des sinn­li­chen Natur­er­leb­nis­ses geht, um den Kon­trast zwi­schen dra­ma­ti­scher Berg­ku­lisse und kör­per­li­cher Ver­letz­lich­keit, zele­briert Wos­inska in ihren Foto­gra­fien den ame­ri­ka­ni­schen Traum von unbe­grenz­ter Frei­heit ein­schließ­lich einer teil­weise iro­nisch gebro­che­nen Sex-Drugs-and-Rock’n’Roll-Attitüde.
In der Tra­di­tion des Pik­to­ria­lis­mus ist dage­gen Loreen Hinz zu ver­or­ten: Ihre Bild­schöp­fun­gen refe­rie­ren den Stil­ka­non der Por­trät­ma­le­rei des 16. bis 19. Jahr­hun­derts, jedoch ohne im Ein­zel­fall einen bestimm­ten Stil oder gar Künst­ler nach­zu­ah­men. Das Ergeb­nis sind Auf­nah­men anmu­ti­ger weib­li­cher Schön­hei­ten, ein­ge­bun­den in ein traumhaft-irreales Ambi­ente ohne eigent­li­che räum­li­che Defi­ni­tion, sodass in Ver­bin­dung mit bewuss­ter Unschärfe ein Ein­druck von Ent­ma­te­ria­li­sie­rung und Tran­szen­denz ent­steht.
Die vier wei­te­ren Künst­ler der Aus­stel­lung – Julian Baker, Shu-Wei Huang, Alio­cha Mer­ker und Sasha Sta­ma­tow­ski – ver­bin­det das gemein­same Model Vin­cent Litt­le­hat. Bei allen ihren Pro­jek­ten, die meist kon­zep­tu­el­ler Natur sind, bean­sprucht Vin­cent einen ent­schei­den­den Anteil am bild­ge­stal­ten­den Pro­zess, indem sie ihr Ver­hält­nis zum Betrach­ter mit­denkt, ihn mit­hilfe des Kame­ra­ob­jek­tivs nah her­an­führt oder ihm den Platz des dis­tan­zier­ten Betrach­ters zuweist.