Werke
LOREEN HINZ: BEYOND BEAUTY
28 Werke umfassende Einzelausstellung der Leipziger Künstlerin, in der frühe, teils impressionistisch, teils klassisch anmutende Arbeiten neueren Serien gegenübergestellt werden, wie z. B. einer Auswahl der energiegeladenen Werkgruppe “Iconoclast” (2016) oder der altdeutsche Malerei rezipierenden Strecke “Madame Seedler” (2016).
08.09.2016 – 18.11.2016
Am 08.09. findet ab 19 Uhr in den Räumen von VIOlife die Vernissage statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Folgende Werke sind in der Ausstellung zu sehen:
LOREEN HINZ: BEYOND BEAUTY
Loreen Hinz hat sich als feste Größe innerhalb der internationalen Fashion & Beauty-Fotografie etabliert, ihre Arbeiten finden sich in zahlreichen Fotoblogs und auf den Websites renommierter Labels. Seit einem Beitrag über ihre Serie „In Vivo“ auf der Website des deutschen art-magazins und einer Fotoausstellung einiger ihrer Werke durch Vogue Italia in Mailand ist Loreen Hinz als hochkarätige Fotografin anerkannt. Besonders ihr sensibler Umgang mit experimentellen Techniken und ihre an Porträtmalerei orientierten Gestaltungsprinzipien erheben ihre Bilder in den Rang eines überragenden sinnlichen Erlebnisses.
Zu den ausbalancierten Bildkompositionen treten oftmals starke Licht– und Farbkontraste sowie das experimentelle Moment in Form von Bewegungsunschärfe der Kamera während der Aufnahme, Nachbearbeitungen werden nur gelegentlich vorgenommen.
Das Ergebnis sind Aufnahmen anmutiger weiblicher Schönheiten, eingebunden in ein geheimnisvolles, diffuses Ambiente ohne eigentliche räumliche Definition, so dass in Verbindung mit unscharfen Konturen ein Eindruck von Entmaterialisierung und Transzendenz entsteht. Nicht nur die reduzierte Konturenschärfe und aquarellartig fließende Lichteffekte, auch die aufgerufenen Sujets Porträt und Akt erweisen sich dabei als Elemente eines verinnerlichten archetypischen Form– und Bildrepertoirs, das weniger aus einem Bewusstwerdungsprozess resultiert als in der Ebene des Traumhaft-Irrealen angelegt ist. Vergleichbar dem Pictorialismus des Historismus referieren die Bildschöpfungen der Künstlerin den Stilkanon der Porträtmalerei des 16. bis 19. Jahrhunderts, jedoch ohne im Einzelfall einen bestimmten Stil oder gar Künstler nachzuahmen, auch wenn Rückbezüge auf Alte Meister wie Tizian, Caravaggio oder Ingres bewusst kalkuliert sind.
Hinz führt die Fashion– und People-Fotografie auf ihr genetisches Ausgangsmaterial zurück, wobei delikate Farbigkeit, Posen, Attribute und Unschärfe bewusst inszeniert werden, jedoch niemals auf unmittelbar repetitive Weise. So bleibt die formale Autonomie gewahrt, trotz stilistischer Nähe zu den Vorbildern; in Verbindung mit ihrer perfekten technischen Umsetzung entfalten diese Werke eine betörende Bildwirkung.
Entstanden aus der Inspiration durch das Atelier der in Leipzig wohnenden Künstlerin Anija Seedler, verbindet die hier erstmals gezeigte Strecke „Madame Seedler“ (2016) Aspekte moderner Modefotografie mit künstlerischen Anleihen an altdeutsche Malerei mit Vorbildern wie Cranach und Hans Baldung Grien. Die Symbiose von moderner Malerei Leipziger Studenten und dem menschlichen Individuum bildet einen Höhepunkt im Schaffen der ebenfalls in Leipzig lebenden Künstlerin.