Werke
Diemut von Funck Barbara Weigand Golda Fruhmann
IOSOY transparency – sustainability
Themenausstellung des Labels IOSOY von Barbara Weigand. Neben der Couture-Serie Easyglam wird auch die erste Artist Edition präsentiert, die zusammen mit der Fotokünstlerin Diemut von Funck geschaffen wurde. Vier ihrer Bildmotive werden als großformatige Fine Art Prints gezeigt, abgerundet von drei Fotoarbeiten der in Paris und München tätigen Modefotografin Golda Fruhmann.
22.07.2021 – 29.07.2021
Am 22.07.2021 findet ab 16:30 Uhr in den Räumen von IOSOY, Damenstiftstr. 11, 80331 München die Vernissage statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Es gelten die angeordneten Hygiene– und Abstandsregeln. Diemut von Funck, Barbara Weigand, Golda Fruhmann und Ingo Seufert sind anwesend.
Folgende Werke sind in der Ausstellung zu sehen:
IOSOY transparency – sustainability
Themenausstellung des Labels IOSOY von Barbara Weigand. Neben der Couture-Serie Easyglam wird auch die erste Artist Edition präsentiert, die zusammen mit der Fotokünstlerin Diemut von Funck geschaffen wurde. Vier ihrer Bildmotive werden als großformatige Fine Art Prints präsentiert, abgerundet von drei Fotoarbeiten der in Paris und München tätigen Modefotografin Golda Fruhmann.
Barbara Weigand, Inhaberin der Marke IOSOY und CDO von AMUI, beabsichtigte nach ihrem Schulabschluss zunächst ein Studium der Bildenden Kunst, entschied sich jedoch letztlich für Textildesign, da sie von jeher von Stoff fasziniert war, insbesondere von Stoffdruck. Während ihrer freiberuflichen Laufbahn von 1991 bis 2001 spezialisierte sie sich auf großformatige Blumendrucke. Anfang 2000 geschah der erste Breakdown in der Textilindustrie, der sie zwang, ihr bisheriges Engagement in Sri Lanka aufzugeben, das Land zu verlassen und sich neu zu orientieren. 2008 wagte sie den Schritt in die Mode und gründete ihr Label IOSOY. Material, Form und Farbe in ungewöhnlichen Kombinationen tragbar zu machen, war ihr Ziel und wurde ihr Markenzeichen.
Im Mittelpunkt ihrer Philosophie stehen Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Langlebigkeit ist nachhaltig und diese Nachhaltigkeit braucht Transparenz in allen Produktionsschritten, um den Kunden emotional an IOSOY zu binden. IOSOY bedeutet „ich bin“ – das Anagramm YOSOI steht dagegen für Y(OUR) O(WN) S(TORY) O(F) I(NTEGRITY): Seit 2020 vereint Barbara Weigand Kunst und Mode, indem sie zu ihren Wurzeln zurückkehrt, ihre Stoffe selbst entwirft und auch produziert. Ihr Leigedanke ist dabei das Projekt transparency – sustainability: Transparenz und Offenlegung der Herstellung versteht sie als Qualitätsmerkmal für ihre nachhaltigen Produkte, die sie mit Unterstützung von Kleinbetrieben und Manufakturen fertigt. Als CDO der Hightech-Plattform AMUI unterstützt sie das traditionelle Handwerk, welches auf diese Weise auch in Zukunft überleben kann.
Barbara Weigands erste Artist Edition ihrer Couture-Serie „Easyglam“ entstand in Zusammenarbeit mit der Fotokünstlerin Diemut von Funck, deren kontrastreiche und farbintensive Doppel-Fotografien als Drucke auf Stoff übertragen wurden. Das Basismaterial ist ein erlesener Duchesse der spanischen Firma Gratacos, bekannt für ihre Haute-Couture-Stoffe. Diese Stoffart wird auch Mikado genannt, deren prägnanteste Eigenschaft Leichtigkeit bei stehender Haptik ist.
Die in der Ausstellung ebenfalls präsentierten Fine Art Prints von Diemut von Funck sind in einer auf 10 Exemplare limitierten Auflage erhältlich, jeweils von der Künstlerin nummeriert und handsigniert. Die Prints wurden mit einer Neunfarben-Pigmentdruck-Technik auf William-Turner-Aquarellpapier produziert, dessen feine Körnung die zarte Schichtung der Doppelbelichtungen hervorhebt. Glaslose Rahmen aus Wenge-Holz runden die Kompositionen als Ganzes ab.
Die sorgfältige Auswahl des geeigneten Druckpapiers ist eng mit Diemut von Funcks Familiengeschichte verbunden. Zu ihren Vorfahren mütterlicherseits zählt sie den kulturell vielseitig interessierten Papierfabrikanten Johann Wilhelm Zanders, der 1829 die seit dem 16. Jahrhundert bestehende Papiermühle Schnabelsmühle am Strunderbach in Bergisch Gladbach übernahm. Zu den bekannten Produkten des heute noch bestehenden Unternehmens gehören hochwertige, hadernhaltige Künstlerpapiere, die unter dem Namen und Wappen der Gohrsmühle, die 1868 zugekauft wurde, vertrieben werden.
So zählen zu den prägenden Kindheitserinnerungen der Künstlerin in Haptik und Textur verschiedenartige Papiere sowie pflanzenkundliche Magazine, die sie dazu anregten, mit den Zanders-Papieren eigene Hefte zusammenzustellen. 2008 belebte sie schließlich ihre kreative Ader neu und absolvierte eine dreijährige Ausbildung bei der Prager Fotoschule in Linz.
Ihre mittels Doppelbelichtung erstellten Fotografien entführen den Betrachter in lichtdurchtränkte Szenerien in Parks und Gärten. Transparenz und Farbigkeit der pflanzlichen Motive erinnern dabei an die Wiedergabe sinnlichen Naturerlebens im französischen Impressionismus und Japonismus. In Verbindung mit der glänzenden, reflektierenden Textur der Stoffe vollzieht sich geradezu eine Entmaterialisierung der vegetabilen Bildstrukturen von betörender Wirkung.
Die Lyrik der Fotografien von Diemut von Funck als Stoffdruck, verbunden mit dem weit fallenden A-Linien-Cut mit unterschiedlicher Aneinanderreihungen von Kellerfalten macht insbesondere den „signature-skirt” zu einem außergewöhnlichen Gesamtkunstwerk dieser Art Edition, den die in Paris und München tätige Modefotografin Golda Fruhmann aussagekräftig in Szene setzt.
Nach einem abgeschlossenen Studium der Rechtswissenschaften in München ging Golda Fruhmann ihrer Leidenschaft nach und studierte Fotografie in Hamburg. Die praktischen Erfahrungen bei Markus Jans führten sie schon während ihres Studiums in die Kunst der Modefotografie ein. Dabei benutzt Fruhmann das Medium der Fotografie um Menschen visuell zu erreichen und zu sensibilisieren. Angesichts dessen, dass ihr eigenes Konsumverhalten seit jeher von Vivienne Westwoods Grundsatz „Buy less. Choose well. Make it last“ geprägt ist, soll durch ihre Bilder auch stets die Frage „Who made my clothes?“ transportiert werden: Diese Transparenz fordert sie mit ihrer Modefotografie ein und ermutigt den Betrachter, sich im Hinblick auf die Produktionsbedingungen in der Modeindustrie zu positionieren.